Energetische Sanierung – Baukulturelle Nutzung
Das von Prof. Dr. Reichow geplante und Ende der 1960er-Jahre errichtete filigrane, stadtbildprägende Gebäude erhält nach der Sanierung eine neue Nutzung. Mit der langfristigen Nutzung als baukulturelles Zentrum und als Infopoint wird der für lange Zeit kaum genutzte Pavillon zu einer echten Adresse in der Reichow-Stadt.
So herausragend die Reichow’sche Architektur der einstigen Modellstadt Sennestadt ist, umso schwieriger ist der Umgang mit eben dieser Bausubstanz: Nur die aufwändige Sanierung des Gebäudes und seine dauerhafte Nutzung sichern den Erhalt des historischen Gebäudes.
Historisch
Das auffällige, fast gläserne Gebäude in Mitten der „Stadtkrone“ Sennestadts wurde ursprünglich als Verkaufspavillon errichtet und liegt mitsamt seinem Zwillingspavillon am Scharnier der Hauptladenzeilen, mit Blick auf den Teich, das Sennestadthaus und das LUNA. Die zwei organisch geformten Bauten sind typische bauliche Zeitzeugen der Nachkriegsarchitektur, die durch ihre Leichtigkeit und Filigranität eine völlig eigene Formsprache und Materialität zeigen.
Nutzung
Nach der energetischen Sanierung sind die barrierefreien 350 Quadratmeter im Untergeschoss werden zu einem Ausstellungsraum für das flächige, historische Planungs- und Wettbewerbsmodell der Sennestadt, sowie einem Infopoint. Dieser Infopoint ist Ausgangspunkt für Stadtführungen, Ort für Workshops, das City-Management und das Co-Working. Im Obergeschoss ist eine Büro-Nutzung angedacht.
PAVILLON DER BAUKULTUR
Die über 50 Jahre alte Idee der Sennestadt lebt weiter – in ihrem neuen alten Pavillon!
Ein halbes Jahrhundert nach dem Bau wird der Pavillon jetzt ganz im Sinne von Hans Bernhard Reichow, dem geistigen Vater der Sennestadt, wiederbelebt – mit einer neuen Nutzung als Zentrum für Baukultur. Aber was genau bedeutet Baukultur? Baukultur ist, vereinfacht gesagt, alles, was der Mensch tut, um seine Umwelt baulich zu verändern. Dazu zählt nicht nur die Architektur selbst, sondern unter anderem auch der Städtebau, die Ortsplanung und zudem die “Kunst am Bau“ oder im öffentlichen Raum.
Baukultur-Pavillon heißt konkret: Mit dem Pavillon schaffen die Verantwortlichen den Raum für die Menschen vor Ort, ihren Stadt- und Lebensraum bewusst als gebaute und gewachsene Umwelt zu erkennen und daran teilzuhaben. Denn den eigenen Ort zu verstehen und zu begreifen, ist ein wichtiger Erkenntnisprozess. Durch das aktive Verstehen, Mitmachen und Gestalten baukultureller Themen in einem speziell dafür konzipierten Möglichkeitsraum können die Menschen der Sennestadt den Pavillon und die Quartiersentwicklung mit Leben füllen.