Stadt und Land

Soziale Architektur

Gutes Leben auf dem Land, das will geübt werden. Extra 3 spottete vor vor einiger Zeit über Menschen, die aufs Land ziehen und von Kühen und Schweinen keine Ahnung haben. Okay, das ist zugespitzt, allerdings gibt es Unterschiede. Solche, die ich nicht gegeneinander ausspielen möchte. Es geht um die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in der Stadt und auf dem Land. Es gibt beide Fluchtrichtungen. Global gesehen werden Ballungsräume immer größer, fressen sich in die Fläche, das Land verliert Einwohnende. Und, im Gegenzug, gibt es geht es genau deshalb wieder zurück aufs Land. Dass dies in Sachen Anastasia-Bewegung in Lippe ideologisch ekelhafte Züge aufwirft, macht mir Sorgen. Mir geht es um den guten Umgang mit dem ländlichen Raum und dessen demokratische Entwicklung.

Es braucht gute Innovationen für den ländlichen Raum, keine Bullerbü-Fantasien mit und ohne verklärendem Gelaber. Das Thema mangelnder Mobilität, fehlender Infrastrukturen und sozialräumlicher Bezüge auf dem Land haben wir sehr früh als Themenschwerpunkte erkannt und analysiert.Das MonoCab ist eine Perspektive aus der Überlegung zur Regionalentwicklung, eins von mehreren Ergebnissen unserer Haltung gegenüber dem “Guten leben auf dem Lande”. Lippe, eine ländliche Region, typisch für so viele dünn besiedelte Gebiete in Deutschland: mit viel Ruhe, viel Raum – und viel „Aber“. Aber es gibt kaum ÖPNV! Aber ohne Auto sind alle aufgeschmissen! Aus unserem Büro heraus brachte Innovationmanager Thorsten Försterling mehrere große Ideen zum Zuge: Ein Jugendzentrum, dass in einem ehemaligen Gepäckwaggon unterwegs ist und das MonoCab. Bei beiden geht es um gute Verbindungen und die mobile Vernetzung. Innovativ ist es deshalb, weil es mehrere ältere Ideen klug verwebt und weiterdenkt. Das ist Innovation: Die Aktualisierung von Ideen!