Am Beispiel der sich stets weiterentwickelnden Sennestadt erfuhren die Schüler*innen, wie Architektur, Landschaft und Stadtentwicklung ineinander greifen.
Sennestadt ist ein besonderer Stadtteil Bielefelds, entstanden auf der grünen Wiese. Als Siedlung für Geflüchtete ist die Stadt heute Beispiel für die Architektur der 60er Jahre. Ihr geschlossenes Ensemble, die Herausforderungen des Bestandserhaltes und die Fragen des Zusammenlebens wurden im vergangen Jahrzehnt in zahlreichen Projekten des Stadtumbaus betrachtet. Im historischen Stadtkern unweit des Gymnasiums ist nun der Baukultur-Pavillon als außerschulischer Bildungsort eröffnet.
Hier befindet sich das Original-Planungsmodell der Sennestadt. Grund genug sich mit der Planungs- und Entwicklungsgeschichte der Sennestadt zu beschäftigen. Ausgehend von einem Mini-Grundstück in der Stadtmitte erschließen sich Schüler*innen mit dem Handwerkszeug der Architektur Fragestellungen der Stadtentwicklung, der Prozessarchitektur und der politischen Willensbildung. Ein Planspiel soll beantworten, was es zum guten Zusammenleben braucht, welche Kompromisse dies verlangt und warum die Dinge so sind, wie sie sich uns zeigen.
Inklusion und der Start in das eigene Leben beginnt für die Meisten mit einer eigenen Wohnung. Für Jugendliche mit Unterstützungsbedarf ist die das selbständige Wohnen eine Herausforderung. Um diese zu bewältigen braucht es Vorbereitung, Übung und Begleitung. In der Mamre-Patmos-Schule entstand eine Wohnung im Maßstab 1:1.
Gemeinsam mit den SchülerInnen der Mamre-Patmos-Schule wollen wir im Forum der Schule eine Wohnung im Maßstab 1:1 bauen und veranschaulichen, wie groß eine Wohnung für Menschen mit Unterstützungsbedarf sein kann. Eingeübt haben wir Flächenberechnung, Pläne verstehen, Maßstäblichkeit, richtiges Haushalten, Möbel kaufen und einrichten, Budgetieren. Das Thema „Wohnen mit Behinderung“ war Kern unserer Überlegung.
Weil jeder Mensch wohnt, kann auch jeder zu dem Thema mitreden, das ist sehr dankbar. Ich versuche bei den Schülern der Mamre-Patmos-Schule nicht darzustellen, wie man Architektin wird, sondern arbeite mit ihnen an dem Bewusstsein für den gebauten Raum, die gestaltete Umwelt. Da ist so viel was die Schüler mitbringen, aber auch so unendlich viel, an das man anknüpfen kann.