Die Sonne brennt in der Stadt, in diesen Tagen erleben wir Temperaturen bis 39 Grad. Die extreme Hitze macht allen zu schaffen. Die Hitze gefährdet Menschen, an heißen Tagen sterben mehr Menschen an der Hitze als an Verkehrsunfällen. Hitzeaktionspläne in Kommunen oder sogar Hitzenotfallpläne, wie es sie in Frankreich und Belgien gibt, sind hier Fehlanzeige. In Apothekenmagazinen lese ich dann einige nette Tipps zum runterkühlen und rege mich umso mehr auf: Das Runterkühlen der Städte gelingt nicht mit Tisch-Ventilatoren oder der hundertixten Markise im Schaufenster oder einem Glas Eistee! Der Klimawandel ist anthropogen, und auf der Hitze-Stau in den Städten ist ebenso handgemacht. Ein Dilemma: Wollen wir jetzt wirklich noch mehr Energie produzieren und aufwenden um die Städte technisch herunterzukühlen?
Ich selbst bin ja in der Sennestadt aufgewachsen: Aufgelockerte Bebauung, das viele Grüne, der Wind, der die Kühle der Fichten und Birken in die Stadt hineinträgt, zwischen den Reihenhäusern trocknete man früher Wäsche. Bäume speichern Wasser, sie helfen beim kühlen, spenden Schatten. Aufgefächerte Fassaden, Loggien.. Heute spüre ich, dass es in der Sennestadt vergleichsweise (!) kühl ist. In der Mitte der Stadt verläuft der Bullerbach, der nahezu eiskalt aus einer Quelle in mitten der Stadt entspringt. Es ist mir kein Geheimnis, das kluge Bebauung und die gute Anordnung von Baukörpern, die Auswahl von Materialien und die Begrünung insgesamt zum guten Klima in der Stadt beitragen. Wenn Sie mögen, kommen Sie vorbei – Im Hitzesommer 2022 möchte ich sie herzlich zu einem Klimaspaziergang in der Sennestadt einladen! Der Eistee geht dann auf mich.