Inklusion, das meint alle, so die einfache Definition für ein komplexes Thema. Kennen Sie die Euphemismus-Tretmühle? Sie besagt, dass gute Begriffe sich nach einiger Zeit abnutzen und ihre alte Bedeutung zurückerhalten. Inklusion, wenn ich das so lese, spricht nun von „jetzt auch mit Menschen mit Behinderung”. Kurz gesagt. Es geht am Konzept vorbei: Inklusion, dass für Alle. Es tut gut, sich die Bedeutung der Inklusion zu vergegenwärtigen. Es ist die Überwindung der gedanklichen Trennung.
Die Frage die mir gestellt wird: ist Architektur nicht immer für alle? Nein, Architektur spielt mit öffentlich und privat, mit meins und deins, wir und ihr, mit Inklusion und Exklusion. Nicht alle Architekturen sind für alle.
Die Soziale Architektur ist das Bauen für Gruppen und Gemeinschaften. Da wo viele zusammenkommen, ist es immer sozial, der Planungsprozess, das Gebäude…
Menschen sind soziale Wesen, sie bauen Miteinander und füreinander. Wer mit in der Gruppe ist, das bestimmt die ebendiese Gruppe selbst. Es gibt keine bezahlbare, geplante Gleichmacherei, keine Architektur die immer allen Bedürfnissen genügen kann. Inklusion meint, alle in ihrer Individualität zu erfassen und darauf müssen wir an dem Ort und für diese Gruppe der Gemeinschaft zu dieser Zeit bauen. Es gibt keine endgültige Lösung, keine gebaute „fertige Inklusion“. Architekturen passen sich an und bilden ab, wie wir als Gemeinschaft zusammenleben wollen. Das verändert sich. Architektur ist also nicht immobil, die Veränderungen geschehen nur sehr viel langsamer, erst rückblickend erkennen wir wie ein Gebäude sich stetig verändert, vom ersten Tag an. Unsere Gedankwelt sollte “inklusiv” sein, bleiben wir beweglich in unseren Gedanken und unserem Handeln, dann erreichen wir die beste Lösung an dem einzigartigen Ort für die Menschen in all ihrer Einzigartigkeit!